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Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen

TURMBAUWERKE

Projekt 3
Wintersemester 1999/2000

Türme zu bauen scheint eine Leidenschaft des Menschen zu sein, eine der Ältesten Leidenschaften der Menschheitt. In Mythen und Legenden aller Zeiten und bei den verschiedensten Völkern der Erde spielt der Turm eine große Rolle. Der Sinn eines architektonischen Konzeptes wird, wenn man Sakralbauten oder Monumente als bauliches Zeugnis einer Glaubensüberzeugung ausnehmen wil, meist in seinen funktionalen Möglichkeiten gesehen und entsprechend seiner politischen Wirksamkeit bewertet.

Damit erheben sich Fragen: Wozu dienen Türme? Brauchen wird sie in unserem Alltagsleben? Sind sie Wohnhäusern, Schulen, Brücken, Bürogebäuden, Sporthallen, Lagerhäusern, Kraftwerken usw. vergleichbar? Sind sie nur formaler Ausdruck gleichwelchen Machtdenkens? Oder sind sie uns eher in dem Sinne wichtig, dass sie vielleicht wie Rathäuser, Parlamentsgebäude, Theater unsere sozialen und kulturellen Lebensäußerungen repräsentieren? Vielleicht sind Türme zur räumlichen Orientierung einfach unerlässlich?

Um diese Fragen beantworten zu können, müssen wir die Funktion unterschiedlicher Türme ins Auge fassen, ihren räumlichen Kontext in der Stadt, in der Landschaft, ihren Bezug zur Freiheit des Raumes, ihr Eingebundensein in einen baulichen Zusammenhang, ihr Verhältnis zu Weite, Landschaft, Wasser und städtischer Dichte. Aus diesem Ansatz zweckdienlicher Funktionen von ´Türmen´ wurden für dieses Projekt aus der Menge verschiedener Möglichkeiten exemplarisch Wassertürme, Aussichtstürme und Aufwindkraftwerke angeboten. Die nachfolgend dokumentierten studentischen Entwurfskonzepte entwickeln jeweils projektbezogene funktionale, städtebauliche landschaftliche Situationen und stellen räumliche Lösungen vor, die das architektonische Thema – den ´Turm´ - als sinnliches, qualitatives und gestalterisches Merkmal des politischen Raumes begreifen. Im Zeitalter des Internets und der virtuellen Realität bedeuten die angebotenen Turm-Typologien und ihre Bearbeitung über das unmittelbare Thema hinaus Vorschläge zur Wiederherstellung des architektonischen Ortes als räumliche Identität im Sinne der Kontinuität von Raum und Zeit.

Herausgeber

Technische Universität Dortmund
Fakultät Bauwesen
Lehrstuhl Entwerfen und Industriebau

In Zusammenarbeit mit

Lehrstuhl für Beton- und Stahlbetonbau
Prof. Dr.-Ing. Horst Georg Schäfer

Lehrstuhl für Stahlbau
Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischer

Fach Holzbau
Dipl.-Ing. Ernst Kleinschmidt

1998

Deckblatt der Publikation "Turmbauwerke"