Zum Inhalt
Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen

FLUGZEUGHANGAR FRANKFURT FFM

Projekt 3
Wintersemester 2004/2005

Digitaler Einblick

Der Flughafen Frankfurt, einer der größten Flughäfender Welt, soll in den kommenden Jahren zur Sicherung seiner Wettbewerbsfähigkeit erheblich ausgebaut werden. Dies umfasst neben dem Bau einer neuen Start- und Landebahn auch die Errichtung zusätzlicher Passagierabfertigungsanlagen sowie weiterer Betriebsanlagen. Die anstehende Räumung der US- Airbase im Süden des Flughafengeländes, also gegenüber den bestehenden Terminals bietet die Chance, ein Areal von 430 ha geordnet zu entwickeln. Hier sollen die neuen Passagierabfertigungshallen und Betriebsanlagen schrittweise errichtet werden.

Ein neuer Hangar für die Flotte der Lufthansa-Tochter Condor ist Teil dieses Ausbaukonzeptes und soll kurzfristig realisiert werden. Der Neubaudieser Wartungshalle für drei Flugzeuge vom TypMD11 zuzüglich der erforderlichen Betriebsflächen,wie Werkstätten, Lagerflächen, Büroflächen und Räumen für die Gebäudetechnik ist Thema unseres diesjährigen P3- Projektes. Die Halle hat Abmessungen von ca. 175 m x 75 m und benötigt eine lichte Höhe unter den Trägern von ca. 23 m. Die maximale Bauhöhe ist auf 45 m über angrenzendem Terrain begrenzt. Der Halle direkt zugeordnet werden zum Betrieb erforderliche weitere Räume, die alternativ an den beiden Stirnseiten, an der hinteren Längsseite, wie auch U-förmig angeordnet werden können. Eine 2-3-geschossige Anordnung wird dabei empfohlen. Die Halle selbst erhält zum Vorfeldbereich große Schiebetore mit Schlupftüren. Dach- und Außenfassaden benötigen eine großflächige Verglasung zur natürlichen Ausleuchtung der Halle. Weitere Charakteristika sind eine hoch belastbare Bodenplatte, die zudem noch wasserdicht ausgeführt werden muss und Bodenkanäle mit entsprechenden Auslässen für die Medienversorgung erhält. Große, weit gespannte Hallen haben zu Beginn des letzten Jahrhunderts die Ingenieurbaukunst besonders geprägt; wir erinnern uns an die großen Hangars für die Zeppeline, die um die Jahrhundertwende in der ganzen Welt entstanden. Besonders hervorzuheben die beiden Hangare von E. Freyssinet bei Paris - Orly aus den Jahren 1921- 23, sowie die Hallen von P. L. Nervi in Orbetello -beides übrigens Betonkonstruktionen. Überwiegend wurden diese Hallen später jedoch in Stahl ausgeführt, da die zunehmend größeren Hauptspannweiten die Möglichkeiten des Betons aufgrund seines Gewichtes überstiegen und ihn mehr und mehr verdrängten. Eine Besonderheit dieses Bautypus ist die Notwendigkeit, die Tragkonstruktion in die – meist deutlich längere - Querrichtung zu legen, da die Längsseiten vollständig geöffnet werden müssen.

Wir wollen versuchen, uns bei diesem P3 von der Begeisterung der frühen Ingenieurbauten dieses Typus begeistern zu lassen, auch wenn heute einzunehmender Kosten- und Zeitdruck oftmals konstruktivund tektonisch herausragende Lösungen verhindert. Unabhängig davon ist es gerade hier unbedingt erforderlich, eine konstruktive Hypothese kohärent in eine schlüssige und spannende architektonische Erscheinung zu verwandeln.

Herausgeber

Technische Universität Dortmund
Fakultät Bauwesen
Lehrstuhl Entwerfen und Industriebau
Prof. Dipl.-Ing. Arch. Walter A. Noebel

In Zusammenarbeit mit

Lehrstuhl Stahlbau
Prof. Dr.-Ing. Dieter Ungermann

Lehrstuhl Baubetrieb und Baumaschinen
Prof. Dr.-Ing. Udo Blecken

Lehrstuhl Betonbau
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Maurer

2004

Cover der Publikation des P3 "Flugzeughangar Frankfurt FFM"