HYMPENDAHLBRÜCKE
PHOENIX
Projekt 3
Sommersemester 2010
Der Drang des Entwerfers ist zunächst groß, sich als erstes störender Reste im Baufeld zu entledigen, um dem architektonischen wie auch dem konstruktiven Innovationsdrang die Bühne frei zu räumen. Schauen wir genauer hin, so müssen wir reumütig feststellen, dass all unser Handeln erst dann zu einem befriedigenden Ergebnis gelangen kann, wenn wir die Spuren der Vergangenheit weder verschwinden lassen, noch verwischen oder gar, wie es leider in der Diskussion der Denkmalpfleger immer noch Richtschnur darstellt, neu und alt tektonisch trennen.
Wie wäre es denn, wenn wir das Vorhandene, das Fragment, die Ruine oder nur eine verschwindende Spur als etwas begreifen würden, was uns eine Geschichte erzählen möchte, was sehnsüchtig nach einer möglichst kohärenten Vervollständigung schreit; muss alt und neu immer didaktisch voneinander getrennt werden? Müssen Bestand und notwendige zeitgemäße Ergänzungen immer in brachialen Material- und Farbwechseln Erklärungsversuche über ihre jeweilige Entstehungszeit geben wollen?
In diesem Sinne ist das Thema, zwei Fragmenten von Widerlagern einer zerstörten Brücke einen neuen Sinn und eine neue Identität zu verleihen eine exemplarische Aufgabe für den architektonischen Umgang mit dem Bestand heute, eine hochbrisante und eine äußerst Aktuelle obendrein. Versuchen Sie daher, das Vorhandene gedanklich in etwas Neues, etwas Ganzes zu überführen; stellen Sie sich vor, Ihr Entwurfsansatz für den Brückenträger sei unabdingbare Voraussetzung für die tektonische Logik der beiden Widerlager vor ihrer Zerstörung gewesen! Wenn wir diesem vornehmen Ziel nahe kommen, dann haben wir etwas von der sublimen und reziproken Bedingung von Alt und Neu verstanden.
In Zusammenarbeit mit
Lehrstuhl Stahlbau
Prof. Dr.-Ing. Dieter Ungermann
Lehrstuhl Baubetrieb und Bauprozessmanagement
Prof. Dr.-Ing. Mike Gralla
Lehrstuhl Betonbau
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Maurer
Herausgeber
Technische Universität Dortmund
Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
Lehrstuhl Gebäudelehre
Prof. Dipl.-Ing. Arch. Walter A. Noebel
2013